Der Künstler liebt das Experimentieren
2. DEZEMBER 2017, ZUGER ZEITUNG (korrigiert durch Webmaster) In der Kunststube A4 sind neue Bilder des Schwyzer Künstlers Klaus Mettler ausgestellt. Unterschiedliche Techniken erzeugen Spannung. Zug – Die kleinen Punkte und grösseren Flächen auf den Bildern von Klaus Mettler wirken wie Inseln oder Länder auf einer Karte. Es ist trotz näherem Betrachten zudem schwierig zu erkennen, wie die abstrakten Motive und die eigenartigen Muster entstanden sind. Sichtbar wird in der Ausstellung der Kunststube A4 einzig, dass der in Schönenwerd SO lebende Schwyzer bei der in schwarz-weissen Tönen gehaltenen Serie mehrteilige Bildflächen verwendet. Galerist Beat O. Iten schmunzelt über die erstaunten Blicke der Besucher. Er kennt Klaus Mettler schon länger und weiss genau über dessen Experimentierfreudigkeit Bescheid. Muster sind zufällig entstanden. Für diese Serie habe der 72-jährige Künstler den Russ auf der Glasscheibe seines Schwedenofens mit Haushaltspapier abgewischt, es gestapelt, in kleine Teile geschnitten, mit Leim auf Karton geklebt und so zu einem Bild arrangiert. «Erst wenn alles trocken ist, hat er die russigen Formen mit einem Stift umrandet.» So seien die Muster eigentlich zufällig entstanden, mehr oder weniger schwarz auf weissem Hintergrund. Dieses Experimentieren mit Farben und Formen ist ein Kennzeichen des ursprünglich aus Ibach SZ stammenden Klaus Mettler. Denn auch bei der farbigen Serie ist er im Erstellungsprozess experimentell vorgegangen. Bei den kleinen reliefartigen Objekten fragt man sich ebenso, aus welchem Material sie geschaffen sind. Auch hier weiss Beat O. Iten mehr und sagt: «Das sind Eierverpackungen, sie wurden mit Wasser und Leim befeuchtet, gepresst und zuletzt bemalt. Heuschober als Motiv gewähltDie beiden grössten Werke der Ausstellung, die wie die übrigen keine Titel aufweisen, sind im Nebenraum zu sehen. Klaus Mettler hat für diese Sujets zuerst alle Wände eines Heuschobers von innen fotografiert und Teile der hölzernen Wände im Fotorealismus mit Pigmentfarben auf Leinwand gebannt. Nicht nur die Maserung der Bretter, sondern auch die düstere Stimmung des Stalls hat der Künstler eingefangen. Klaus Mettler hat ab 1970 Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Zürich belegt und anschliessend die F + F Schule für experimentelle Gestaltung in Zürich besucht. Seit 1973 ist er als Künstler aktiv; damals widmete er sich dem zeitkritischen Fotorealismus und Objekten, bezog mit seinen Zeichnungen später Naturthemen und Abstraktionen ein. Immer mehr faszinierte ihn das Experimentieren mit vorgegebenen Materialien. In diversen Ausstellungen konnte er seine Werke präsentieren, zudem haben die Stadt Zürich und der Kanton Schwyz Ankäufe von Klaus Mettler getätigt. (Monika Wegmann) |
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